feel good, wear fair: Neues aus dem Nachhaltigkeitsbereich!

01. Feb 2018 — Stoffgeschichten

Katharina Fest ist bereits seit mehreren Jahren neben ihrer Tätigkeit als Produktionsleiterin für unsere Zusammenarbeit mit der Fair Wear Foundation verantwortlich. Seit Januar diesen Jahres ist Katharina ausschließlich für den Bereich CSR - Corporate Social Responsability - bei Blutsgeschwister zuständig. Für Karin Ziegler, Gründerin und Geschäftsführerin, ein richtiger nächster Schritt: "Wir möchten mit unseren Lieblingsstücken Lebensfreude in die Welt bringen. Und das gilt nicht nur für die Kundin, die die Teile trägt sondern auch für alle Mitarbeiterinnen im Unternehmen - ob in Berlin, in unseren Stores oder den Produktionsstätten. Katharina ist dabei für mich eine wichtige Partnerin!"
Katharina Fest, CSR/Nachhaltigkeitsmangerin

LEADER DER FAIR WEAR FOUNDATION

Wir sind stolz, dass wir 2017 zum zweiten Mal in Folge durch die Fair Wear Foundation als "Leader" ausgezeichnet wurden. Unseren Kundinnen zeigen wir unser Engagement seit kurzem auch direkt an jedem Teil - in Form der neuen Fair Wear Hangtags. "Wir freuen uns, wenn dadurch bei immer mehr Kundinnen ein Nachdenken über das eigene Handeln einsetzt ", meint Karin Ziegler. Neben der täglichen Arbeit im CSR-Bereich - von der Organisation der Yoga-Stunden oder der Auswahl von frischem Obst für die Mitarbeiter im Headquarter, das Prüfen klimaneutraler Versandwege (Go-Green-Versand) für Endkunden und Händler, bis hin zur laufenden Optimierung der Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten - bilden wir uns auch laufend im Bereich Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung fort.
Im Rahmen dieser Schulungsmaßnahmen wurde Katharina im Oktober 2017 zum "Genderforum" der Fair Wear Foundation und des International Training Centre of the International Labour Organisation (ITCILO) eingeladen. Bei der Konferenz in Vietnam ging es um "Gender-based Violence" in der Textilproduktion.

Bereits seit einiger Zeit achten wir bei unseren Produktionspartnern vermehrt darauf, "Gender-based Violence" zu bekämpfen. Dazu haben wir Katharina um ein kurzes Interview gebeten:

Katharina, was hat die Teilnahme an der Konferenz für Dich bzw. Blutsgeschwister bedeutet?

Die Einladung war eine große Ehre und die Teilnahme eine Herzensangelegenheit, schon allein weil bei Blutsgeschwister hauptsächlich Frauen arbeiten. Es kamen fast 100 TeilnehmerInnen aus aller Welt zusammen, um sich bei dieser Konferenz auszutauschen. Alle Akteure hatten verschiedene Berufe und Berufungen, Funktionen, Erfahrungen und Expertisen und Blutsgeschwister konnte ein Teil davon sein. Das war toll!

Der Kongress stand unter dem Motto "Gender-based Violence". Was heißt das genau?
Es handelt sich um einen geschlechtsneutralen Begriff, unter dem man Gewalt am Arbeitsplatz zusammenfasst - basierend auf Geschlechterunterschieden und Ungleichheiten. Im Fokus der Konferenz stand die Gewalt gegen Frauen, die als eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen überhaupt gilt. Ihren Ursprung findet man in allen Gesellschaftsschichten und Sozialstrukturen. Das hat uns natürlich sehr interessiert und wir wollten unbedingt dabei sein!
Podiumsdiskussion der Konferenzteilnehmer
Podiumsdiskussion der Konferenzteilnehmer
 Blick aus dem Konferenzraum auf die Halong Bay in Vietnam
Blick aus dem Konferenzraum auf die Halong Bay in Vietnam
 Kreativ Inhalte vermittlen und festhalten: die Kongress-Sketchnotes
Kreativ Inhalte vermittlen und festhalten: die Kongress-Sketchnotes
Impressionen von der Konferenz
Ihr habt an drei Tagen verschiedene Aktivitäten im Rahmen der Konferenz ausgeübt. Von Podiumsdiskussionen über Best Practices und Workshops. Wie waren Deine Eindrücke und worüber habt Ihr konkret gesprochen?
Das klar formulierte Ziel der Konferenz war es, innovative Strategien zu entwickeln, um das Thema "Gender-based Violence" zu adressieren und national sowie international geltende Arbeitsstandards zu stärken. Wir haben die komplexe Frage "Wer trägt die Verantwortung?" diskutiert. In Workshops haben wir Erfahrungen ausgetauscht und Strategien entwickelt, um mögliche Gewalt gegenüber Frauen in den Produktionsstätten der Textilindustrie zu stoppen. Hindernisse in der Umsetzung wurden hierbei ganz gezielt angesprochen, sodass wir gemeinsam konkrete Lösungsansätze ausgearbeitet haben. Für mich persönlich hatte die Einbindung von Rollenspielen bei der Ausarbeitung verschiedener Programmpunkte einen ganz besonderen Mehrwert. Ein bewusstseinserweiterndes Erlebnis, welches meine Empathie weiter gestärkt und meinen Gerechtigkeitssinn geschärft hat.
Was genau ist Dir außerdem besonders in Erinnerung geblieben und was nimmst Du für Dich und Blutsgeschwister für die Zukunft mit?
Wir arbeiten in Indien bereits seit einiger Zeit mit der Nichtregierungsorganisation SAVE und setzen uns gemeinsam für die Stärkung von Frauenrechten ein. SAVE hat uns dabei geholfen, in einer unserer indischen Fabriken einen Beschwerdemechanismus ins Leben zu rufen. Dieser wird auch tatsächlich genutzt und fördert den Austausch zwischen ArbeiterInnen und Management, stärkt die Gemeinschaft und führt dazu, dass sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem Produktionsbetrieb ernst genommen fühlen und so Probleme selbst angegangen werden können, die anderenfalls als unangenehm empfunden werden könnten und deshalb eventuell im Verborgenen bleiben würden.
Auf der Konferenz habe ich mit Mary von SAVE über unsere gemeinsame Arbeit gesprochen und wir haben uns bereits zu einem nächsten Treffen in Indien verabredet. "Gender-based Violence" ist ein kulturelles Problem und die Sensibilisierung ist ein ganz wichtiger Prozess. Wir sind fest entschlossen, die Sensibilisierung für Frauenrechte und gegen "Gender-based Violence" weiter zu stärken und damit die Arbeitsstandards weiter zu verbessern.